Aus der Geschichte

Näheres zur Historie der Stadtgemeinde Haag finden Sie im Geschichtsarchiv

Der Name "Haag":

Der Name "Haag" leitet sich aus dem altdeutschen "hag" ab, was "umfriedete Schutzstätte" bedeutet.

Die Entstehung von Haag:

Die Zeit der Römer:

Die Bewohner der römischen Provinz Norikum errichteten hier eine Schutzstätte gegen die Awaren. Um 400 nach Christus wurde das Gebiet um Haag zum Schauplatz der Völkerwanderung. 2 an der Außenseite der Kirche eingemauerte Oberteile römischer Grabsteine erinnern an diese Zeit.

Die Errichtung der Ostmark als Grenze gegen den Osten war die eigentliche Geburtsstunde unserer Heimat. Das Gebiet um Haag wurde Mönchen aus bayrischen Stiften (Passau, Freising und Altaich) zur Kultivierung überlassen. Zu dieser Zeit dürfte an der Stelle, wo heute unsere Kirche steht, ein Betkirchlein aus Holz entstanden sein. Auf dem Hügel, auf dem die heutige Pfarrkirche steht, errichteten die einistgen Kolonisten einen "hag" gegen die feindlichen Nachbarn aus dem Osten.

Das Mittelalter:

Kaiser Heinrich II. übertrug dem Bistum Bamberg weite Besitzungen zwischen Enns und Ybbs. 1032 weihte Bischof Berengar von Passau die Kirche in Haag und eine Pfarre wurde eingerichtet. Unter der Vogtei des Bistums Bamberg und mit Unterstützung wohlwollender Herzogen von Steyr entwickelte sich Haag zu einem wirtschaftlichen Mittelpunkt des Ennswaldes.

Wappen Stadt Haag1445 verlieh Kaiser Friedrich III. folgende Marktprivilegien: Bürgerrecht für die Bewohner, Recht zur Abhaltung des Thomasmarktes und eines Körnermarktes. Im 15. und 16. Jahrhundert entstanden Gewerbebetriebe in Haag, die Tonwaren erzeugten und Tücher färbten. Letztere trugen zu einem Aufschwung des Schneidergewerbes im Ennswald bei.

1557 erhielt Haag von Kaiser Ferdinand I. das Privileg zum Verschleiß Innerbergischen Eisens und 1563 verlieh er dem Markt Haag das Wappen mit dem Bild des Erzengels Michael. Dieser Wappenbrief schmückt bis heute das Büro des Bürgermeisters.

Die Franzosenkriege:

Fürst Khevenhüller schlug zu Silvester 1740 vereinigte Bayern und Franzosen nieder, die in den 2 Jahren zuvor jenseist der Enns für Unruhen und Zerstörungen sorgten.
In der Folge wurden die Bürgerhäuser am Hauptplatz neu adaptiert und Pfarrer Johann Gau ließ die Haager Kirche umbauen, in der Form, wie wir sie heute kennen.
In dieser Zeit wurden in Haag die "Spitzenwinkler Uhren" erzeugt, die für eine blühende Uhrenindustrie sorgten.

Napoleon I. durchzog mit seinem Kriegsvolk dreimal das Gebiet um Haag. Plünderungen, Raub und Zügellosigkeit verschonten kein haus. Selbst der Pfarrer, Dechant Perschi, musste mit den Bewohnern im Wald Schutz suchen. Nachdem Napoleon endgültig geschlagen werden konnte, folgten viele Jahre des Friedens. Haag wurde zum Mittelpunkt des Enns-Donauwinkels.

Die Gegenwart:

Die Jahrzehnte vor 1900 waren geprägt von der Bauernbefreiung und der Errichtung selbständiger Gemeinden. So wurde auch ein Steueramt und ein Gendarmerieposten eingerichtet. 1878 wurde das jetzige Schulgebäude der Volksschule eingeweiht. Viele Neubauten wie das Bezirksgericht, das Sparkassengebäude und viele Privathäuser prägen das Ortsbild von Haag bis heute.

Im 1. Weltkrieg mussten mehr als 100 Haager ihr Leben lassen. In der Nachkriegszeit wurde Haag in 2 Gemeinden geteilt (bis 1939). Dank der Umsicht und der Anstrengung der Gemeindeväter und dem Fleiß der Bürgerinnen und Bürger wurde Haag 1932 zur Stadt erhoben.

Obwohl Haag von den direkten Gräueln des Krieges verschont blieb, hinterließ der 2. Weltkrieg arge Wunden. Nach dem Zusammenbruch 1945 halfen die Menschen in Haag zusammen und rascher als anderswo wurde wieder am Aufbau gearbeitet.

Dank der guten Lage zu den Industriestandorten Steyr und Sankt Valentin entwickelte sich Haag zu einer Wohn-Stadt mit einem hohen Lebensstandard.

Das Buch "Stadt Haag - Von der Ennswaldsiedlung zur niederösterreichischen Stadt Haag" diente als Quelle für diese Zusammenfassung. Interessenten können sich dieses Buch in der Stadtbücherei Haag ausleihen oder im Stadtamt - Bürgerservice kaufen.